Social Media und Arztpraxis
Die Möglichkeit, eine Arztpraxis mittels Social Media in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen, wird als Kommunikations-Chance erkannt und häufig genutzt.
Die Möglichkeit, eine Arztpraxis mittels Social Media in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen, wird als Kommunikations-Chance erkannt und häufig genutzt. Gefahren und Aufwände werden aber oftmals unterschätzt und es besteht ein erhebliches Risiko, dass ein solcher Kommunikationsauftritt nach einer Phase der Begeisterung wieder einschläft und versandet. Wenn die Leserinnen und Leser bemerken, dass ein Internet-Auftritt nicht aktualisiert wird, macht das einen ungünstigen Eindruck.
Bei neuen Arztpraxen unter Leitung jüngerer Mediziner ist verständlicherweise das Bedürfnis festzustellen, die Bekanntheit der Praxis auszubauen und neue Kunden, sprich Patienten, zu gewinnen. Hier wird Social Media als digitales Akquisitionsinstrument verstanden.
Was versteht man unter Social Media?
Verbreitet und zweckmässig ist die Darstellung der Arztpraxis in einer klassischen Webseite. Mit diesem Instrument können ärztliche Leistungen und berufliche Qualifikationen des ganzen Teams kommuniziert werden. Auch berechtigte Patienten-Bedürfnisse (Öffnungszeiten, Parking etc.) können in einem solchen Internet-Auftritt abgedeckt werden. Durch gestalterische Mittel und anprechendes Layout lässt sich zudem eine «Praxis-Kultur» darstellen und die Praxis in eine bestimmte Richtung positionieren (Spezialisierung, Modernität, Philosophie etc.). In Ergänzung zum Internet-Auftritt mittels Webseite können weitere Instrumente genutzt werden.
Als privater Anwender und aus der Business-Welt kennen Sie etwa folgende Beispiele:
- Facebook: Kostenloser Internet-Auftritt, welcher erlaubt, Fotos und Videos hochzuladen sowie Nachrichten zu posten.
- Twitter: Kostenloser Service, welcher den Mitgliedern erlaubt, kurze Beiträge (sog. Tweets) zu versenden.
- Google+: Das Angebot von Google versteht sich als direkte Konkurrenz zu Facebook.
- LinkedIn: Damit lassen sich berufsbezogene Netzwerke und Kontakte aufbauen.
- YouTube: Geeignet zum Abspielen von Videos und Lehrfilmen.
Gefahren durch zu viel Publizität und Vernetzung
Bei der Kommunikation über das Internet ist zu beachten, dass die Vertraulichkeit von Patientendaten immer besonderen Schutz geniesst. Wir erinnern hier an die ärztliche Schweigepflicht. Von Online-Freundschaften mit Patienten ist abzuraten und entsprechende Freundschaftsanfragen sind freundlich aber bestimmt abzulehnen. Eine Gefahr besteht auch darin, dass ein unzufriedener Patient seinem Ärger über das Internet mit einem Tweet Luft macht.
Weniger ist mehr!
Die Webseite ist als Informationsinstrument über die Arztpraxis sehr gut geeignet. Wegen der oben genannten Risiken raten wir aber von Auftritten auf weiteren Social Media-Plattformen ab. Konzentrieren Sie sich statt dessen auf die Webseite und helfen Sie mit, dass diese eine gewisse Aktualität aufweist. So kann vermieden werden, dass die «Öffnungszeiten über Ostern» an Weihnachten immer noch zu lesen sind…